Hoher Besuch in Bernsbach, am 7. Mai 2014 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, besucht Meleghy Automotive Bernsbach

Mai 7, 2014 | in.unternehmen

Der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, Stanislaw Tillich, besuchte am Mittwoch, den 7. Mai 2014 die Meleghy Automotive Bernsbach GmbH, die seit dem 1. Oktober 2013 aus den ehemaligen Blechformwerken Bernsbach hervorgegangen ist. Der Ministerpräsident wurde seitens der Geschäftsleitung herzlichst begrüßt. Dr. Meleghy stellte kurz das Unternehmen vor und erläuterte die aktuelle Situation. “Das Unternehmen, das sich 2013 in der Insolvenz befand, gehört nun zu unserer familiengeführten Meleghy Automotive Unternehmensgruppe. Mit der Gruppe machen wir inzwischen einen Jahresumsatz von rund 130 Millionen Euro, wovon ca. 58 Millionen aus den Werken Lauter-Bernsbach und Lößnitz kommen. Von Beginn an waren wir, als die neuen Eigentümer, von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens mit seinen beiden Standorten überzeugt. Wir streben ein langfristiges Engagement im Erzgebirge an”, so Dr. Meleghy.

Nach der Begrüßung wurde die vielseitige Leistungsfähigkeit des Unternehmens in Form eines Werksrundgangs dem Ministerpräsidenten, angeführt von Dr. Werle, dargelegt. “Bei der Ãœbernahme fanden wir eine motivierte und fachlich gut ausgebildete Belegschaft vor, die sich von der belastenden Situation einer Insolvenz nicht hatte beeindrucken lassen und stets nach vorne schaute”, führte Dr. Werle aus und weiter: “Unsere Belegschaft beherrscht ein komplexes Produktspektrum, vom einfachen Pressteil, über komplexe Schweißbaugruppen bis hin zu hybriden Stahl/Kunststoffbaugruppen. Nur durch den Leistungswillen unserer Mitarbeiter ist es zu erklären, dass bereits nach einem guten halben Jahr festgestellt werden kann, dass der Ãœbergang zu einer nachhaltig positiven Entwicklung der wirtschaftlichen Situation abzusehen ist und sich mittelfristig, insbesondere durch die Umsetzung der getroffenen Maßnahmen, einstellen wird.

Ein besonderes Highlight des Rundganges war dann der symbolische Akt der Auflösung des Reparaturstaus aus der Vergangenheit. Gemeinsam mit den Führungskräften des Werkes und der Geschäftsleitung drückte Ministerpräsident Tillich damit den Startknopf für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft.

Werkleiter J. Gross erläuterte danach die wesentlichsten Optimierungsmaßnahmen im Bereich des Presswerkes und der angrenzenden Serviceabteilungen.

Anschließend erörterte der Leiter der Logistik und Produktionsplanung, A. Lang, die Veränderungen im Bereich des Fügebereiches und den anstehenden Umstellungen in der Organisation des Warenflusses.
Als letztes Highlight des Rundganges wurde die Kunststofffertigung am Standort vorgestellt. In Rekordzeit von nur 4 Monaten wurde die komplette Produktion aus Chemnitz nach Bernsbach verlagert und wird dort in der eigens dafür neugestalteten Fertigungshalle fortgeführt. Ministerpräsident Tillich war sichtlich beeindruckt über die Komplexität und Vielfalt der Produkte und das in der Kürze der Zeit Geschaffene.

M. Scharff erwiderte mit einer anschließenden Ansprache der Geschäftsleitung. “Die positive Entwicklung”, so Scharff, “ist neben dem Einsatz der Mitarbeiter, auch geprägt durch kurzfristig gewonnene neue Aufträge im sogenannten Verlagerungsgeschäft bei den Hauptkunden Daimler, BMW und VW, welche unmittelbar in die laufende Produktion überführt werden konnten. Darüber hinaus ist es auch gelungen langfristige Pressteil- und Schweiß-Aufträge mit guter Wertschöpfung im harten Wettbewerb mit Laufzeiten von bis zu 7 Jahren zu gewinnen.”
“Durch diese Markterfolge ist die notwendige Grundauslastung für die Neuausrichtung des Unternehmens gegeben”, so Scharff weiter. “Die beiden Werke werden derzeit umgestaltet um den erhöhten Anforderungen gerecht zu werden. Das Werk in Lauter-Bernsbach wird sich zukünftig mehr auf das langfristige Seriengeschäft konzentrieren, der Fertigung von Pressteilen und Schweißbaugruppen aus Stahl und Aluminium einschließlich der Fertigung von Bauteilen aus glasfaserverstärkten Kunststoffen. Dem Werk Lößnitz kommt die Rolle eines Classic-Centers zu. Das Werk wird sich auf kleinere Losgrößen sowie auf kurzfristige Verlagerungsgeschäfte orientieren. Beide Werke bilden somit in der Unternehmensgruppe eine strategische Rolle unter der Ãœberschrift – was an den Standorten Wilnsdorf und Gera nicht zu fertigen ist, können wir in Bernsbach und Lößnitz und umgekehrt –. Die Unternehmensgruppe hat damit ein breit gefächertes Angebot von Fertigungsmöglichkeiten an 4 Standorten mit sehr guter logistischer Anbindung zu allen Automobilkunden.”

“Um auch zukünftig leistungsfähig zu sein, investiert die Meleghy Automotive Unternehmensgruppe sowohl in seine Mitarbeiter in Form von individueller Ausbildung als auch in die moderne Technik für langfristige Aufträge mit großer Fertigungstiefe im siebenstelligen EURO-Bereich. Die neuen erforderlichen Schweißanlagen und aufwendigen Betriebsmittel, wie Karosseriewerkzeuge und Vorrichtungen werden vorzugsweise bei sächsischen Lieferanten eingekauft. Ein weiterer Schwerpunkt bei der Neuausrichtung des Unternehmens ist die bereits angesprochene Auflösung eines Reparaturstaus, bedingt durch eine jahrelange Vernachlässigung wichtiger Instandhaltungsmaßnahmen im Maschinenpark.”

Zurzeit sind 330 Mitarbeiter fest angestellt und weitere 20 Mitarbeiter sind befristet beschäftigt. Die Kompensation der Auswirkungen “Rente mit 63” ist eine weitere Aufgabe der nahen Zukunft. Bereits jetzt sucht das Unternehmen entsprechende Fachleute um die sich kurzfristig ergebenden Abgänge auszugleichen. Langfristig stellt sich das Unternehmen dieser Aufgabe über die Ausbildung von Fachkräften und hat hierzu bereits heute die Zahl der Auszubildenden von 10 auf 20 in der gut geführten Ausbildungswerkstatt verdoppelt.
Abschließend mischte sich Ministerpräsident Tillich unter die Mitarbeiter und führte Gespräche mit den Kollegen und Kolleginnen. Es machte ihm sichtlich Freude sich mit den motivierten und optimistisch wirkenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu unterhalten und auch das eine oder andere Foto zu schießen.

Einstimmiger Tenor aller:
“Ein unkomplizierter und sympathischer Mensch. Einer von uns!”

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